Berlin, 22. November 2018 – „Gesundheit für alle“: Orientierung ist gefragt im Gewirr der vielen Gestaltungsbereiche, Akteure und oft unklaren Zuständigkeiten. Die besten Voraussetzungen dafür bietet der nationale Gesundheitszieleprozess. So lautet das Fazit der diesjährigen GVG-Konferenz mit dem Schwerpunkt Public Health. Vertreter der Politik, der gesetzlichen Krankenkassen, des Robert Koch-Instituts, des Zukunftsforums Public Health und der Ärzteschaft diskutierten dazu gestern auf Einladung der GVG in Berlin.
„Möglichst viele der oft konkurrierenden Akteure im Public Health sollten gleichberechtigt an einem Tisch zusammenkommen, um Gemeinsamkeiten zu gestalten“, stellte Dr. Reinhard Busse, Professor für Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin, in seinem Eingangsreferat fest. Der in der GVG verortete nationale Gesundheitszieleprozess sei dafür bestens geeignet.
Auf dem Weg durch den Dschungel des Public Health sollten aber die Regionen nicht aus dem Blickfeld geraten, gab Tobias Nowoczyn, Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, in seinem Beitrag zu bedenken: „Die Ärzte vor Ort und die Bevölkerungsmedizin sind hier eine wichtige Quelle“.
Bei den bisher bestehenden Netzwerken in Sachen Public Health sieht Dr. Rainer Hess, Vorsitzender des Ausschusses gesundheitsziele.de unter dem Dach der GVG, ebenfalls Luft nach oben: Die Kommunen seien nicht ausreichend in den Gesundheitszieleprozess einbezogen. Auch der öffentliche Gesundheitsdienst schwächele. Die „Knackpunkte“ seien noch immer: „Zu viele Zuständigkeiten, keine gebündelte Finanzierungsquelle“.
Im Kooperationsverbund gesundheitsziele.de zur Weiterentwicklung des nationalen Gesundheitszieleprozesses engagieren sich unter dem Dach der GVG mehr als 140 Organisationen des deutschen Gesundheitswesens.
Pressemitteilung 08/2018 PDF, 396 kB
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