17.11.22 PM | Prävention von Frühgeburten – auf die Umsetzung kommt es an!

17.11.2022 Pressemitteilung

Heute ist Welttag der Frühgeborenen. Um die Frühgeburtlichkeit zu senken, ist es erforderlich, die Gesundheit rund um die Geburt zu verbessern. Nun gilt es, die Umsetzung vereinbarter Zielsetzungen aktiv anzugehen.  

Der Kooperationsverbund gesundheitsziele.de – ein Zusammenschluss aus über 140 Akteuren des Gesundheitswesens, der Politik, der Wissenschaft und Gesellschaft – hat 2017 gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium das nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ veröffentlicht. Es zeigt auf, wie eine gesunde Schwangerschaft ermöglicht und gefördert werden kann und was zu unternehmen ist, um natürliche Geburten zu stärken. Darüber hinaus befasst es sich mit der Bedeutung des Wochenbetts, der frühen Phase der Elternschaft sowie mit dem ersten Jahr nach der Geburt.  

Doch was ist seither - in den letzten fünf Jahren - geschehen? Damit befassen sich nun vier Factsheets, die gesundheitsziele.de anlässlich des Welttags der Frühgeborenen veröffentlicht. Die Factsheets informieren über zentrale Entwicklungen und Neuerungen. Sie benennen beispielhafte Maßnahmen, die zur Stärkung der Gesundheit rund um die Geburt genutzt werden können. „Die Factsheets zum Gesundheitsziel Gesundheit rund um die Geburt ermöglichen einen systematischen Zugang zu den facettenreichen Problemlagen und bieten zugleich praktikable Lösungen. Darüber hinaus gilt es, die Rahmenbedingungen für die Geburtshilfe gemeinsam zu verbessern“, so Thomas Altgeld, Vorsitzender des Ausschusses von gesundheitsziele.de und Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. 

Was hat sich z. B. im Bereich der Prävention von Frühgeburten getan? Ein Meilenstein war die Veröffentlichung der Leitlinie zur „Prävention und Therapie der Frühgeburt“ im Jahr 2019. Leitlinien sind systematisch erarbeitete Handlungsempfehlungen für Ärzte und Patienten. Woran könnte angeknüpft werden? Die durch den Innovationsfonds geförderten Projekte M@dita, GeMuKi und Mind:Pragnancy gehen neue Wege in der professionsübergreifenden Betreuung, in der Vorsorge und in der Erkennung psychischer Belastungen in der Schwangerschaft. 

2021 haben sich die Regierungsparteien auf Bundesebene im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, einen Aktionsplan zur Umsetzung des nationalen Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“ auf den Weg zu bringen. Anlässlich des Welttags der Frühgeborenen fordert gesundheitsziele.de einen zügigen Start des Aktionsplans. Ein Aktionsplan zum Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ bietet die Möglichkeit, die Umsetzung der vereinbarten Ziele maßgeblich voranzubringen und außerdem erforderliche gesetzliche Veränderungen anzustoßen. Zuletzt hatte Anfang November auch das Land Niedersachsen einen Aktionsplan zum Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ angekündigt.  

 

Weitergehende Informationen 

  1. Die Factsheets sind eine Ergänzung und Aktualisierung des bereits publizierten Gesundheitsziels.

Factsheet 1 (Ziel 1): Eine gesunde Schwangerschaft wird ermöglicht und gefördert 

Factsheet 2 (Ziel 2): Eine physiologische Geburt wird ermöglicht und gefördert 

Factsheet 3 (Ziel 3): Die Bedeutung des Wochenbetts und die frühe Phase der Elternschaft sind anerkannt und gestärkt 

Factsheet 4 (Ziel 4): Das erste Jahr nach der Geburt wird als Phase der Familienentwicklung unterstützt. Eine gesunde Entwicklung von Eltern und Kind wird ermöglicht und gefördert. 

  1. Das Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ 
  1. Auszug aus dem Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ 

„Wir setzen das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ mit einem Aktionsplan um. Wir evaluieren mögliche Fehlanreize rund um Spontangeburten und Kaiserschnitte und führen einen Personalschlüssel für eine 1:1-Betreuung durch Hebammen während wesentlicher Phasen der Geburt ein. Wir stärken den Ausbau hebammengeleiteter Kreißsäle und schaffen die Möglichkeit und Vergütung zur ambulanten, aufsuchenden Geburtsvor- und -nachsorge für angestellte Hebammen an Kliniken.“ (Seite 67) 

  1. Zum Kooperationsverbund gesundheitsziele.de  

Im Kooperationsverbund gesundheitsziele.de werden seit über 20 Jahren nationale Gesundheitsziele entwickelt und vorangebracht. Der Verbund ist ein Zusammenschluss von über 140 Organisationen. Der Verbund verfolgt den „Health in All Policies“-Ansatz. Er leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag, die Gesundheit der Bevölkerung in unterschiedlichen Bereichen zu verbessern. Eine Übersicht über die bereits veröffentlichten nationalen Gesundheitsziele finden Sie hier

Pressekontakte

Hanna Buse 

Referentin Gesundheitsziele 

h.buse@gvg.org | 030 240 8825-20 |www.gvg.org 

 

Julia Junk 

Referentin Gesundheitsziele 

j.junk@gvg.org | 030 240 8825-18 |www.gvg.org