Der nun vorliegende Koalitionsvertrag von SPD und Grünen in Niedersachen sieht einen Aktionsplan in Anlehnung an das nationale Gesundheitsziel‚Gesundheit rund um die Geburt‘ vor. Außerdem will man Fördermöglichkeiten für die ambulante und außerklinische Geburtshilfe sowie für hebammengeleitete Kreißsäle in den Blick nehmen. Das Land begrüßt die Pläne des Bundes, die Finanzierung für die klinische Geburtshilfe zu verbessern.
„Die Landesregierung formuliert das Ziel, Interventionen unter der Geburt zu reduzieren. Sie zeigt wichtige Wege auf, wie das gelingen kann. Diese Zielsetzung begrüßen wir sehr“, so Thomas Altgeld, Vorsitzender des Ausschusses von gesundheitsziele.de und Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.
2017 hatte der Kooperationsverbund gesundheitsziele.de unter Leitung von Thomas Altgeld das Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ entwickelt und veröffentlicht. Der Verbund entwickelt seit über 20 Jahren nationale Gesundheitsziele. Er ist ein Zusammenschluss von über 140 Organisationen. 2021 hatte die Bundesregierung angekündigt, das Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ mit einem Aktionsplan umsetzen zu wollen. Zuletzt hatte das Bundesgesundheitsministerium Eckpunkte vorgelegt für eine Reform der Vergütung von Krankenhäusern in den Bereichen Pädiatrie, Kinderchirurgie und Geburtshilfe.
Niedersachsen verfolgt die Umsetzung des Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“ schon seit längerem mit besonderem Engagement. So entstand 2019 das Aktionsbündnis „Gesundheit rund um die Geburt“ und 2022 wurde das Aktionsbüro „Gesundheit rund um die Geburt“ eingerichtet. Dieses setzt sich für die Steigerung der natürlichen Geburt ein, stärkt die Vernetzung der Akteure in Niedersachsen und schafft wichtige Informationsangebote. Auch die Länder Bremen und Sachsen-Anhalt gehen in ihren aktuellen Koalitionsverträgen auf das Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ ein.