Welche Chancen bietet die Digitalisierung für die demografische Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt?

GVG Ausschuss Arbeitsmarkt tagte in Berlin

04.06.2024

Die Grundlage unseres Sozialstaates ist ein gut funktionierender Arbeitsmarkt. Was können die Akteure der sozialen Sicherung dazu beitragen, die entsprechenden Potenziale zu heben?

Mit dieser Frage beschäftigt sich unser GVG Ausschuss Arbeitsmarkt, der gestern in Berlin getagt hat. Den Vorsitz hat Susann Dengler von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Danke dafür!

Unter dem Titel Digitalisierung und Demografie - Herausforderungen und Chancen für den Arbeitsmarkt kamen Vertreterinnen und Vertreter aller Säulen des Sozialstaates, der Sozialpartner sowie der Privatwirtschaft zusammen, um über die Auswirkungen dieser beiden Makro-Trends auf den Arbeitsmarkt zu diskutieren.

Den Anfang der Sitzung bildete ein informativer wissenschaftlicher Impuls zu den Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt. Dr. Gerd Zika vom Institut für Arbeitsmarkt - und Berufsforschung (IAB) machte deutlich, dass die Zahl der Mangelberufe in den kommenden Jahren signifikant steigen wird.

Anschließend gewährte uns Alfred Lohbeck von der Deutschen Telekom IT spannende Einblicke die Weiterbildungsstrategie der Deutsche Telekom IT GmbH. Darüber hinaus berichtete er vom Kooperationsprojekt Digi-Helden , in dem IT-Fachkräfte von der Deutsche Telekom IT im Rahmen ihrer Altersteilzeit zur Deutschen Rentenversicherung Bund wechseln können. Ein tolles Beispiel dafür, wie gelungene Zusammenarbeit zwischen Behörden, der Privatwirtschaft und den Sozialpartnern eine Triple-Win-Situation für Beschäftigte und die beiden beteiligten Unternehmen generieren kann! 

Nach diesem interessanten Einblick aus der betrieblichen Praxis erfuhren die Teilnehmenden von Dr. Britta Matthes, ebenfalls Wissenschaftlerin am Institut für Arbeitsmarkt - und Berufsforschung  (IAB), dass im Schnitt bereits heute mehr als 1/3 aller Tätigkeiten, zumindest theoretisch, automatisierbar sind. Unter job-futuromat.iab.de lässt sich überprüfen, welche Berufe wie stark betroffen sind.

Im Angesicht dessen sollten wir alle mehr dafür tun, um das riesige Potenzial unserer Fachkräfte zu aktivieren, beispielsweise durch Umschulungen. Insgesamt wurde deutlich, wie wichtig die Kooperation zwischen den Akteuren der sozialen Sicherung ist, um die doppelte Herausforderung am Arbeitsmarkt zu bewältigen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden für den spannenden und anregenden Austausch. Besonderer Dank gilt der Bundesagentur für Arbeit für die tolle Zusammenarbeit.