In der aktuellen Debatte um eine Reform der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge (Stichwort "Riester") wird immer wieder gefordert, zeitlich befristete Auszahlungsmodelle zu ermöglichen. Angesichts steigender Lebenserwartungen und der wachsenden Zahl Hochbetagter ist es jedoch entscheidend, dass Altersvorsorgeprodukte lebenslange Rentenzahlungen gewährleisten.
Vor diesem Hintergrund haben die in der GVG versammelten Akteure aus allen drei Säulen des deutschen Rentensystems ein Thesenpapier erstellt, in dem die Argumente für eine obligatorische Absicherung des Langlebigkeitsrisikos in der zusätzlichen Altersvorsorge zusammengetragen werden.
Im Unterschied zu einem reinen Sparprodukt besteht der Sinn der Altersvorsorge gerade in der Gewährung lebenslanger Leistungen zur Finanzierung des Lebensunterhaltes, unabhängig davon, wie alt die Berechtigten werden.
Warum ist diese lebenslange Absicherung wichtig? Dafür sprechen insbesondere drei Gründe:
Viele Menschen unterschätzen ihre Lebenserwartung und könnten so ihr angespartes Vermögen vorzeitig aufbrauchen, wenn dieses nicht lebenslang ausgezahlt wird.
Besonders finanziell schwächer gestellte Personen sind auf regelmäßige Rentenzahlungen angewiesen, um ihren Lebensunterhalt im Alter sicherzustellen, da Sie kein oder nur geringes Vermögen aus weiteren Quellen besitzen.
Frauen beziehen im Schnitt über drei Jahre länger Altersbezüge als Männer, was eine lebenslange Absicherung besonders für sie essenziell macht.
Das Thesenpapier versammelt diese und weitere Argumente für eine obligatorische Absicherung des Langlebigkeitsrisikos in der zusätzlichen Altersvorsorge. Es wurde im Rahmen des GVG-Ausschusses Alterssicherung erarbeitet. Allen Mitgliedern des Ausschusses gilt an dieser Stelle unser besonderer Dank für die konstruktive und engagierte Zusammenarbeit.