Unter der Leitung von Dr. Bodo Liecker (Techniker Krankenkasse) kam die Facharbeitsgruppe Digitalisierung und eHealth der GVG am 10. Juni erneut zusammen, um den aktuellen Stand der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) zu beleuchten. Im Fokus standen dabei die bisherigen Erfahrungen aus der Testphase sowie dem bundesweiten Rollout.
Erfahrungsberichte aus verschiedenen Perspektiven
Zum Einstieg schilderte Klaus Rupp, Fachbereichsleiter Versorgungsmanagement bei der Techniker Krankenkasse, die bisherigen Erkenntnisse aus Sicht der Krankenkassen. Daran schloss sich ein medizinischer Blickwinkel an: Dr. Zitterbart, Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Thüringen und Mitglied des Bundesvorstands, teilte seine Einschätzung zur Umsetzung in der hausärztlichen Versorgung.
Ein dritter Impuls kam von Gregor Bransky, Vorstandsmitglied für Policy und Presse im Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit. Er brachte die Perspektive der Zivilgesellschaft ein und setzte sich kritisch mit der ePA und deren Architektur auseinander. Er plädierte für eine stärkere Entwicklung öffentlicher digitaler Infrastrukturen und entsprechender Einbeziehung der Zivilgesellschaft. Sein Augenmerk galt daher auch der konsequenten Berücksichtigung gesetzlich verankerter Bürger:innenrechte in der technischen Umsetzung.
Im Rahmen der Diskussion wurden zentrale Fragestellungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) erörtert. Dabei zeigte sich, dass seitens der Patient:innen grundsätzliches Interesse besteht, dennoch wurden weiterhin Informations- und Akzeptanzdefizite deutlich. Technische Schnittstellenprobleme, ein erhöhter organisatorischer Aufwand in den Praxen sowie eine unzureichende Kommunikation stellen nach wie vor wesentliche Herausforderungen dar. Der fortlaufende Dialog aller Beteiligten ist daher dringend erforderlich.