Handeln braucht Ziele, um effektiv und effizient sein zu können. Insbesondere ein pluralistisches und stark gegliedertes Gesundheitswesen wie das deutsche bedarf einer starken gemeinsamen Zielorientierung, um neuen Herausforderungen und Gesundheitsgefahren mit abgestimmten Strategien begegnen zu können. Gesundheitsziele sind ein ergänzendes Steuerungsinstrument, das zur Zielorientierung und damit zur Qualität der Versorgung beiträgt und hilft bestehende Mittel optimal einzusetzen. Auch das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung soll mit den Gesundheitszielen gestärkt werden.
Gesundheitsziele sind Vereinbarungen der verantwortlichen Akteure im Gesundheitssystem. Am Zieleprozess sind Vertreterinnen und Vertreter der Politik in Bund und Ländern, der Kostenträger und Leistungserbringer, von Selbsthilfe- und Patientenorganisationen, Wissenschaft und Forschung beteiligt. Die Gesundheitsziele, die der Kooperationsverbund im Konsens verabschiedet, sind breit angelegt und umfassen grundsätzlich alle Bereiche, die die Gesundheit der Bevölkerung sowie die gesundheitliche Versorgung betreffen – von der Prävention, Kuration, Rehabilitation und Pflege bis hin zu Public Health. Dabei verstehen sich die Nationalen Gesundheitsziele als Vorarbeiten, Anregungen und Unterstützungsangebote für weitere Umsetzungsprozesse.
Um Gesundheitsziele zu entwickeln und ihre Umsetzung zu fördern, sollen auch Strukturen optimiert werden, die Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung und ihre Versorgung im Krankheitsfall haben. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse werden für ausgewählte Zielbereiche Empfehlungen formuliert und konkrete Maßnahmenkataloge erstellt. Die Beteiligten verpflichten sich dann zur Umsetzung in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen.