GVG-Perspektive Nr. 3 - Meinungsbeitrag von Dr. Astrid Pape und Pia Rixner (BDA - Die Arbeitgeber)

GVG-Perspektive Nr. 3 - Zwischen Können und Wollen – Wie wir die Beschäftigung Älterer (weiter) unterstützen können.

Meinungsbeitrag von Dr. Astrid Pape und Pia Rixner von der BDA - Die Arbeitgeber

18.10.2024

In dem neuen Beitrag auf unserem Format GVG-Perspektive beleuchten Dr. Astrid Pape und Pia Rixner von der BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, wie wir die Potenziale älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser nutzen und ihre Beschäftigung in Zeiten des Fachkräftemangels und demografischen Wandels fördern können.

Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen: Bis 2030 gehen rund 5 Millionen mehr Menschen in Rente, als junge Fachkräfte in den Arbeitsmarkt eintreten. Der Druck auf Unternehmen und die Sozialversicherungssysteme wächst.

Ältere Beschäftigte sind eine wertvolle Ressource! Ihre Erfahrung und Expertise machen sie unverzichtbar. Doch um den demografischen Wandel zu meistern, müssen wir gezielt handeln, so die Autorinnen.

Aus Sicht der Arbeitgeber sind zwei Punkte zentral: 

  • Abschaffung der Frühverrentungsanreize, wie der „Rente ab 63“, die Fachkräfte frühzeitig aus dem Arbeitsmarkt zieht und den Fachkräftemangel verschärft. Der Fokus muss darauf liegen, Menschen länger im Erwerbsleben zu halten.
  • Flexibilisierung von Befristungen für altere Beschäftigte: Viele Ältere möchten nach dem Renteneintritt weiterarbeiten. Die aktuellen Regelungen erschweren dies jedoch. Es braucht rechtssichere Lösungen, damit Ältere befristet bei ihrem Arbeitgeber bleiben oder nach dem Renteneintritt wieder einsteigen können.

Darüber hinaus muss der Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen auch für ältere Beschäftigte gewährleistet werden - ein Punkt, auf den auch Evelyn Räder vom DGB - Deutscher Gewerkschaftsbund in ihrem Beitrag hingewiesen hat.

Die aktuelle Wachstumsinitiative der Bundesregierung setzt einige gute Impulse, aber es bleibt viel zu tun, argumentieren die Autorinnen.

Ohne die Älteren werden wir weder den Fachkräftemangel bewältigen noch die Stabilität unserer sozialen Sicherungssysteme sichern können. Es braucht mutige und zielgerichtete Maßnahmen, um die Erwerbstätigkeit Älterer langfristig zu sichern und gleichzeitig den Standort Deutschland zu stärken.

Hinweis zu den Meinungsbeiträgen

Die in diesem Meinungsbeitrag geäußerten Ansichten und Standpunkte repräsentieren ausschließlich die persönlichen Meinungen der jeweiligen Expertinnen und Experten und nicht die offizielle Position der GVG (Gesellschaft für die Versicherungswissenschaften und -gestaltung e.V.). Die GVG ist eine konsensbasierte Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, Debatten über verschiedene sozialpolitische Themen anzustoßen. Die Veröffentlichung dieser Meinungsbeiträge dient dem Zweck, unterschiedliche Standpunkte und Ansichten in die Diskussion einzubringen. Die GVG bleibt neutral und achtet auf eine Ausgewogenheit der Perspektiven.